Der 28. Mai ist der Internationale Tag der Leichten Sprache.

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Autor: Thomas Bunte

Datum: 28. Mai 2024

Kategorie: News

Schlagwörter:

Seit dem Jahr 2020 wird der 28. Mai als Internationaler Tag der Leichten Sprache begangen.
Dieser besondere Tag soll das Bewusstsein dafür schärfen, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, komplexe Texte zu verstehen und zu schreiben.
Besonders betroffen sind beispielsweise Menschen mit geistiger Behinderung, aber auch viele andere Gruppen in unserer Gesellschaft.

Warum Leichte Sprache so wichtig ist

Eine Studie zeigt, dass rund 14 Millionen Menschen in Deutschland auf Leichte Sprache angewiesen sind. Dennoch haben sie keinen gesetzlichen Anspruch auf diese vereinfachte Form der Kommunikation. Dabei ist die Leichte Sprache oft die Voraussetzung, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und selbstbestimmte Entscheidungen treffen zu können.

Leichte Sprache ist eine stark vereinfachte Form der deutschen Standardsprache. Sie hat das Ziel, schriftsprachliche Barrieren abzubauen und die Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben zu fördern. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu einer inklusiven Gesellschaft und zur Sicherstellung der Barrierefreiheit.

Die gesetzlichen Grundlagen der Leichten Sprache

In Deutschland gibt es gesetzliche Grundlagen für die Leichte Sprache. Im Gegensatz zur Einfachen Sprache existieren für die Leichte Sprache klare Regeln, die beispielsweise vom Netzwerk Leichte Sprache festgelegt wurden. Diese Regeln sorgen dafür, dass Texte in Leichter Sprache von den Menschen verstanden werden, für die sie gedacht sind.

Wer profitiert von Leichter Sprache?

Das Konzept der Leichten Sprache wurde sowohl von Menschen mit als auch ohne Behinderung entwickelt. Der Ursprung liegt in der Selbstbestimmungsbewegung von Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen. Doch nicht nur Menschen mit geistiger Behinderung profitieren von Texten in Leichter Sprache. Auch funktionale Analphabeten, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Demenz oder Aphasie sowie viele andere Gruppen finden darin eine wertvolle Hilfe. Für sie alle ist ein einfacher und nachvollziehbarer Zugang zu Informationen Voraussetzung für selbstbestimmte Entscheidungen und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Unternehmen und Institutionen profitieren von Angeboten in Leichter Sprache, indem sie größere Zielgruppen erreichen, die Barrierefreiheit verbessern, ihr Image und soziale Verantwortung stärken, rechtliche Vorteile nutzen, die Kundenbindung und -zufriedenheit erhöhen sowie die Kommunikation effizienter gestalten.

Häufige Missverständnisse in Bezug auf Leichte Sprache

1. Leichte Sprache ist nur für Menschen mit geistiger Behinderung gedacht

Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass Leichte Sprache ausschließlich für Menschen mit geistiger Behinderung gedacht ist. Tatsächlich profitieren viele verschiedene Gruppen von Leichter Sprache, darunter funktionale Analphabeten, Menschen mit Migrationshintergrund, ältere Menschen, Menschen mit Lernschwierigkeiten und Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen wie Demenz oder Aphasie.

2. Leichte Sprache ist dasselbe wie Einfache Sprache

Oft wird Leichte Sprache mit Einfacher Sprache verwechselt. Während beide Konzepte darauf abzielen, die Verständlichkeit von Texten zu erhöhen, gibt es deutliche Unterschiede. Leichte Sprache hat strenge Regeln und Richtlinien, die von Organisationen wie dem Netzwerk Leichte Sprache festgelegt wurden. Einfache Sprache ist weniger formalisiert und richtet sich eher an Menschen, die Schwierigkeiten mit komplexen Texten haben, aber nicht unbedingt auf die strengen Regeln der Leichten Sprache angewiesen sind.

3. Leichte Sprache ist "kindisch" oder "simplifiziert"
Ein weiteres Missverständnis ist, dass Texte in Leichter Sprache kindisch oder unangemessen vereinfacht wirken. Tatsächlich geht es in der Leichten Sprache darum, Informationen klar und verständlich zu vermitteln, ohne dabei den Inhalt zu verfälschen. Texte in Leichter Sprache sollen respektvoll und erwachsenengerecht sein.
4. Leichte Sprache ist nicht notwendig, weil es andere Hilfsmittel gibt

Manche glauben, dass Leichte Sprache überflüssig ist, weil es andere Hilfsmittel wie Übersetzer oder technische Geräte gibt, die Menschen helfen können, komplexe Texte zu verstehen. Diese Hilfsmittel sind jedoch oft nicht ausreichend oder zugänglich genug. Leichte Sprache bietet einen direkten und klaren Zugang zu Informationen, der für viele Menschen unverzichtbar ist.

5. Leichte Sprache ist einfach zu erstellen

Viele denken, dass es leicht ist, Texte in Leichte Sprache zu übersetzen oder zu schreiben. In Wirklichkeit erfordert das Erstellen von Texten in Leichter Sprache spezielle Kenntnisse und Schulungen. Es geht darum, komplexe Informationen so zu vereinfachen, dass sie für die Zielgruppe verständlich bleiben, ohne dass wichtige Details verloren gehen.

Auch aus diesem Grund haben wir bei den WissensPiloten einer erfahrenen Übersetzerin und Consultin für Leichte Sprache, Stefanie Blume, eigene Schulungen zum Thema Leichte Sprache entwickelt.

6. Leichte Sprache ist nicht relevant für digitale Inhalte

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Diese Missverständnisse zeigen, wie wichtig es ist, das Konzept der Leichten Sprache besser zu verstehen und ihre Bedeutung für eine inklusive Gesellschaft anzuerkennen. Schulungen und Aufklärungsarbeit, wie sie beispielsweise von den WissensPiloten angeboten werden, sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

Schulungen zur Leichten Sprache von den WissensPiloten

Auch die WissensPiloten bieten schon länger Schulungen zur Leichten Sprache an. Diese Schulungen richten sich an Menschen, die lernen möchten, wie man Texte in Leichter Sprache verfasst. Die Zielgruppe sind dabei nicht nur professionelle Texter, sondern auch Personen, Institutionen und Unternehmen, die im Alltag mit Menschen zu tun haben, die auf Leichte Sprache angewiesen sind.

In unseren Schulungen zur Leichten Sprache lernen Sie die Grundlagen und Regeln der Leichten Sprache kennen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Texte so vereinfachen, dass sie für alle verständlich sind. Dabei geht es nicht nur um die Reduzierung von Fachbegriffen und komplizierten Satzstrukturen, sondern auch um die visuelle Gestaltung und den logischen Aufbau von Texten. 

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Diese Missverständnisse zeigen, wie wichtig es ist, das Konzept der Leichten Sprache besser zu verstehen und ihre Bedeutung für eine inklusive Gesellschaft anzuerkennen. Schulungen und Aufklärungsarbeit, wie sie beispielsweise von den WissensPiloten angeboten werden, sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

Digitale Barrierefreiheit und Teilhabe

Barrierefreiheit im digitalen Bereich bedeutet, Websites, Anwendungen, Dokumente und andere digitale Inhalte so zu gestalten, dass sie für alle Nutzer zugänglich sind – unabhängig von deren Fähigkeiten oder Einschränkungen. Teilhabe geht darüber hinaus und zielt darauf ab, jedem Nutzer die vollständige Nutzung und das Verständnis digitaler Inhalte zu ermöglichen. Hindernisse wie Sprachbarrieren oder komplexe technische Bedienungen sollen abgebaut werden. Zusammen ermöglichen Barrierefreiheit und Teilhabe eine inklusive digitale Erfahrung für alle.

Fazit

Der Internationale Tag der Leichten Sprache am 28. Mai erinnert uns daran, dass noch viel zu tun ist, um eine inklusive Gesellschaft zu schaffen. Leichte Sprache ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung, denn sie ermöglicht vielen Menschen den Zugang zu Informationen und damit zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Wenn auch Sie lernen möchten, wie man Texte in Leichte Sprache übersetzt, sind die Schulungen der WissensPiloten genau das Richtige für Sie. Informieren Sie sich noch heute und tragen Sie dazu bei, Barrieren abzubauen und eine inklusive Gesellschaft zu fördern.

Wir freuen uns darauf, Sie in unseren Schulungen zur Leichten Sprache begrüßen zu dürfen und gemeinsam daran zu arbeiten, die Welt ein Stück verständlicher zu machen.

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